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Dutzend-System

Ende Januar 08 haben wir in den unendlichen Weiten des Webs ein neues Dutzend-System entdeckt, welches auf den ersten Blick sehr vielversprechend erschien und alle Voraussetzungen erfüllte, welche für die programmierte Analyse nötig sind.

Das System verspricht – bei absolut diszipliniertem Spiel – eine 99,8%ige Gewinnquote und Einnahmen von bis zu 70 Dollar pro Stunde, was natürlich sehr verlockend klingt und geradezu nach einem Durchtesten mit unseren gesammelten Tagespermanenzen verlangt.

Systemspiel

  1. Beobachtungsphase: Auf einem einfachen Notizblatt werden die einzelnen Coups erfasst, wobei es nicht nötig ist, die geworfene Zahl zu notieren. Ein kleiner Code für die drei möglichen Dutzend und Zero ist absolut ausreichend. Beispiele: L M H 0 (für low, medium, high), 1 2 3 0 (für 1., 2., 3. Dutzend) oder sogar wie auf den französischen Roulettetischen beschriftet P M D.
  2. Setzphase: Sobald ein Dutzend für 5 Coups nicht geworfen wurde, wird nach dem folgenden Schema gesetzt:


    Spiel
    Einsatz
    in Stück
    Gewinn
    in Stück
    (Verlust
    in Stück)
    1.1+21
    2.2+33
    3.3+36
    4.4+210
    5.6+216
    6.9+225
    7.13+138
    8.20+258
    9.30+288
    10.45+2133
    11.67+1200
  3. Abschluss: Sobald ein Gewinn (1 bis 3 Stücke) realisiert wurde, beginnt das Spiel von Neuem. Beendet ist ein Spiel natürlich auch, wenn 200 Stücke verloren wurden, was jedoch laut Aussage des "Erfinders" lediglich in 0,2% aller Angriffe der Fall sein soll.

Die Analyse von 1016 echten Tagespermanenzen brachte ziemlich ernüchternde Ergebnisse. 701 Gewinntagen stehen 315 Tage mit Verlust gegenüber. Insgesamt konnten 27'357 Angriffe gestartet werden, von denen 26'976 mit Gewinn abgeschlossen wurden. Lediglich 372 Angriffe endeten mit dem Verlust von jeweils 200 Stück, was jedoch die satte Summe von 74400 verlorenen Stücken ergibt und eine Minusbilanz von 11'528 Stücken.

Obwohl das Dutzensystem genau vorschreibt, dass Zero mitgezählt wird, haben wir anschliessend durchgetestet, ob eine wesentliche Besserungen eintritt, wenn Zero nicht berücksichtig wird. Als Ergebnis bleiben zwar "nur" noch 306 Verlusttage, jedoch bei 358 verlorenen Angriffen und einem Minussaldo von 11'690 Stück.

Was lag näher, als weiter zu testen, ob das System bei einem höheren Maximaleinsatz nicht doch zu Gewinnen führen würde? Also haben wir die Satztabelle unabhängig von möglichen Tischlimits auf 20 Spiele erweitert:


Spiel
Einsatz
in Stück
Gewinn
in Stück
(Verlust
in Stück)
12.101+2301
13.151+1452
14.227+2679
15.340+11019
16.510+11529
17.765+12294
18.1148+23442
19.1722+25164
20.2583+27747

Auch beim Spiel mit 12 bis 20 Progressionsstufen ergaben sich nur Verluste, welche praktisch durchwegs anstiegen, je höher der Einsatz war. Die letzte Möglichkeit, mit diesem Dutzendsystem doch noch Gewinne zu erzielen, schien nun die Veränderung der Beobachtungsphase zu sein. Von lediglich einem Coup bis zu 15 Coups haben wir durchgetestet. Bei drei Konstellationen werden kleinste Gewinne von 41, 19 und 2 Stücken erzielt. Erst ab einer Beobachtung von 13 Coups und der vollen Satztabelle mit zwanzig gespielten Coups ergab sich ein namhafter Gewinn von 3'173 Stück (Zero nicht gezählt) oder 3'788 Stück (Zero wie vom Urheber vorgeschrieben mitgezählt); auch nach der Beobachtung von 14 und 15 Coups wurden Gewinne erzielt, aber auch hier erst nach dem Durchspielen der Satztabelle bis mindestens zum 18. Spiel.

Im Download-Bereich kann die Zusammenfassung der ganzen Testreihe heruntergeladen werden. Die Excel-Tabelle liefert den nachhaltigen Beweis für die freie Auslegung der Buchstaben P, M und D, mit welchen die Dutzendfelder auf französischen Roulettetischen beschriftet sind: "Pour mourir doucement".